RIR (Reps in Reserve)
RIR gibt an, wie viele Wiederholungen du am Satzende noch sauber geschafft hättest. Damit steuerst du die Anstrengung präzise – ohne jedes Mal bis zum Versagen zu gehen. RIR passt nahtlos zu RPE, hilft das SRA-Fenster zu treffen und unterstützt Hardgainer dabei, Fortschritt planbar zu machen.
Was bedeutet „RIR“?
Kurz erklärt
Reps in Reserve = geschätzte Wiederholungen „im Tank“ am Satzende.
Beispiel: RIR 2
heißt, du hättest noch etwa zwei saubere Wiederholungen geschafft.
- RIR 0: exakt am Punkt des Muskelversagens (keine weitere saubere Wiederholung).
- RIR 1–2: hoher Reiz, gut steuerbar für Hauptsätze.
- RIR 2–3: Technik-/Zubringersätze, Volumenarbeit, Ermüdung im Griff.
Praxisbereiche für Hardgainer
- Hauptübungen: meist
RIR 1–2
für die Balance aus Reiz und Erholung. - Technik/Isolation:
RIR 2–3
, um Qualität hoch und Ermüdung moderat zu halten. - Blockende (optional): einzelne Top-Sätze bis
RIR 0
; nicht als Dauerzustand. - Neue Übungen/Phasen: konservativ starten (
RIR 3
), dann schrittweise senken.
RIR richtig einschätzen
- Tempo & Technik: sichtbarer Temposchwund = du näherst dich
RIR ≤ 2
; Technik bleibt priorisiert. - Konstanz: ähnliche Übungsauswahl erleichtert die Kalibrierung über Wochen.
- Video-Feedback: 1–2 Sätze pro Woche filmen; Gefühl mit Realität abgleichen.
- Trainingstagebuch: Last/Wiederholungen/RIR notieren – Trends erhöhen die Trefferquote.
Progression & Autoregulation
- Last erhöhen, RIR halten: Klassiker (z. B. +2,5–5 kg bei
RIR 1–2
beibehalten). - Wiederholungen erhöhen, RIR halten: an die Obergrenze arbeiten, dann Last anheben.
- RIR senken: bei Stagnation gezielt von
RIR 2
→RIR 1
→RIR 0
auf ausgewählten Sätzen. - RIR erhöhen: bei hoher Gesamtermüdung temporär +1 RIR auf allen Sätzen.
Häufige Fehler
- Permanent RIR 0: hohes Ermüdungs-/Verletzungsrisiko, Technik zerfällt, Fortschritt stagniert.
- Zu konservativ (RIR 4–5): Reiz zu gering → keine Anpassung.
- Inkonsistente Einschätzung: ständig wechselnde Methoden/Übungen → RIR wird unzuverlässig.
Implementierung im Training
- Mit SRA verknüpfen: RIR so wählen, dass das SRA-Fenster getroffen wird.
- MEV beachten: MEV einhalten; Volumen nur erhöhen, wenn Fortschritt stockt.
- Sitzungs-Targets: z. B. Hauptübung 3×5 @
RIR 1–2
; Assistance 3×8–12 @RIR 2
.
FAQ
Ist RIR „besser“ als RPE?
RIR ist sehr greifbar („Wie viele Wiederholungen übrig?“). RPE bietet feinere Abstufungen. Beides funktioniert – wichtig ist, ein System konsequent zu nutzen.
Kann ich immer mit RIR 0 trainieren?
Nein. Einzelne Top-Sätze sind ok, dauerhaftes Versagen erhöht Müdigkeit/Verletzungsrisiko und bremst langfristige Zuwächse.
Weiterführend
© Hardgainer Performance Nutrition • Glossar • Aktualisiert: 09.09.2025