Glossar
Ektomorph
Schlanker Körpertyp, oft „drahtig“. Hohe Alltagsaktivität, schneller Stoffwechsel – und damit besondere Regeln für Aufbau, Training & Ernährung.
Was bedeutet „ektomorph“?
Kurz erklärtAls ektomorph bezeichnet man einen schlanken Körpertyp mit tendenziell schmalem Knochenbau (Schultern/Hüfte), geringerem Körperfett und oft hoher Alltagsaktivität (NEAT). Nicht jeder Ektomorph ist automatisch ein Hardgainer – aber viele tun sich mit klassischem „Masseaufbau“ schwer, wenn Training, Ernährung und Erholung nicht strukturiert sind.
- Körperbau: schmaler Rahmen, lange Gliedmaßen, geringere Fettmasse.
- Physiologie: oft höherer Basalumsatz und NEAT → höherer Tagesbedarf.
- Alltagsverhalten: viel Bewegung, wenig Sitzen → Energieverbrauch unbemerkt hoch.
Training: Weniger überflüssiges Volumen, mehr Fortschritt
- 3–4 Einheiten pro Woche mit Schwerpunkt Grundübungen (Kniebeuge, Beugen aus der Hüfte, Drücken, Ziehen).
- Satzanzahl moderat: 8–12 anstrengende Arbeitssätze pro Muskel und Woche genügen meist.
- Fortschritt planen: Last oder Wiederholungen wöchentlich steigern; am Ende der Hauptsätze RIR 0–2.
- Ausdauertraining dosieren: Herz-Kreislauf ja – aber so, dass der Energiebedarf nicht unverhältnismäßig steigt.
- Erholung einplanen: 7,5–9 Stunden Schlaf; Stress senken; alle 6–10 Wochen eine Entlastungswoche.
Ernährung: Überschuss gezielt erreichen
- Kalorien: Start mit +500–700 kcal über dem geschätzten Bedarf; nach 14 Tagen anpassen.
- Protein: 1,6–2,2 g/kg/Tag über 3–4 Mahlzeiten (2–3 g Leucin pro Mahlzeit anpeilen).
- Kohlenhydrate: hoch bis sehr hoch für Training und Erholung; Fette moderat (~0,8–1,0 g/kg).
- Flüssige Kalorien: z. B. Shakes/Smoothies (Hafer + Milch/Joghurt + Obst + Protein) einplanen.
- Verdauung & Elektrolyte: rund ums Training ballaststoffärmer, insgesamt ausreichend Ballaststoffe; Salz und Wasser beachten.
Häufige Fehler
- Zu wenig essen trotz Plan: Portionsgrößen unterschätzt, Mahlzeiten ausgelassen.
- „Mehr ist mehr“-Denke: zu viel Volumen bremst Fortschritt und Erholung.
- Ausdauertraining treibt Bedarf hoch: mehr Bewegung → höherer Bedarf → Aufnahme bleibt zurück.
- Sechs-Mahlzeiten-Dogma: Frequenz zweitrangig – entscheidend sind Energiebilanz und Proteinverteilung.
Praxis: 14-Tage-Plan
- Tag 0: Bedarf schätzen (Basalumsatz → Gesamtenergieverbrauch), Start-Aufnahme festlegen.
- Täglich: morgens wiegen; Kalorien und Protein protokollieren; Schritte grob im Blick behalten.
- Tag 14: Wochenmittel prüfen → Gewicht ±0? +150–250 kcal; zu schnell? −100–150 kcal.
- Konstanz: 8–12 Wochen in Blöcken arbeiten; Entlastungswoche einplanen.
Weiterführend
© Hardgainer Performance Nutrition • Glossar • Aktualisiert: 09.09.2025